Magisch, poetisch, verblüffend

Magisch, poetisch, verblüffend

Zwei waschechte Weltmeister der Zauberkunst haben jetzt in der Kulturscheune (Kusch) die Gesetze der Physik auf den Kopf gestellt: „Junge Junge!“, das sympathischen Zauber-Duo, bestehend aus Gernot und Wolfram Bohnenberger, boten mit ihrem Programm „Hut ab!“ zwei Stunden lang die hohe Kunst der Magie. Dabei nahmen sie das Publikum als Assistenten in die Pflicht und machten sie zu unmittelbaren Zeugen ihrer verblüffenden Tricks, die sie mit viel Witz und Comedy verfeinerten.

Wenn sie als Schuhputzer und distinguierter Kunde einen wilden Tanz der Illusionen um sich ständig verändernde Sujets aufführen, werden schwarz Schuhe weiß, winden sich Krawatten durch Zeitungspapier und drehen sich Köpfe, eingezwängt in einer Metallbox im Kreis. Die magischen Metamorphosen nehmen mächtig Fahrt auf, wie beim Kampf mit dem eigenen Spiegelbild oder bei der wundersamen Wiederkehr eines vorher eingesammelten Geldscheins in einer Schokoladenverpackung.

Die sympathischen Schwaben geizen nicht mit verblüffenden Effekten. So zaubern sie eine herausgerissene Buchseite in einen verschlossenen Brief, und wie bei einem Zauberwürfel formen sich selbst überflüssige Bauteile immer wieder zu einem Quader. Fäden verschwinden und wickeln sich wieder auf. Und wenn die Brüder ihre Blockflöten hervorholen, wird aus dem lustigen Melodienraten die Gewissheit, dass ihr Spürsinn wahre Wunder vollbringt.

Im Umgang mit Papier sind „Junge Junge!“ nicht minder einfallsreich. Aus einem zerknüllten Stück Klopapier drücken sie ein frisches Ei hervor und verbiegen Kraft ihrer Gedanken einen großen Nagel. Am Ende tanzt sich das Duo, mit einem Stück Stoff behütet, vorbei an Frau Antje aus Holland, Darth Vader oder der Welt von plärrenden Babys.

Unterhaltsamer ging’s nimmer bei den talentierten Entertainern, die ohne Netz und doppelten Boden zeigten, dass Magie voller Emotionen, Spaß, Überraschung und Wunder sein kann. So zauberten sich die beiden Brüder sympathisch in die Herzen der Zuschauer in der Kulturscheune.

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher