Der „Schlumpeweck“ hat seit seiner ersten Ausgabe 2008 seinen Bekanntheitsgrad, aber auch den der KulturScheune Herborn stetig gesteigert. An drei Wettbewerbsabenden sind auch diesmal wieder sechs verschiedene Künstler und Formationen zu erleben, die mit ihrem vielfältigen Können das Publikum begeistern werden. Dank der Hauptsponsoren – Friedhelm-Loh-Group/Rittal, Sparkasse Dillenburg, Stadtwerke Herborn und Stadtmarketing Herborn – sind auch einige bekannte Namen aus der Unterhaltungsszene dabei.
Zum Auftakt am Montag, 25. September, sind Stefan Waghubinger und Lennart Schilgen dabei. Mitten aus dem Leben, manchmal böse, aber immer irrsinnig komisch, zynisch und zugleich warmherzig. Das sind Attribute, die man mit Stefan Waghubinger, dem österreichischen Kabarettisten verbindet. Er selbst sagt von sich nur, er betreibt österreichisches Nörgeln mit deutscher Gründlichkeit. In seinem vierten Soloprogramm läuft er gegen Türen, begegnet Plüschelefanten, antiken Göttern und sich selbst beim Monopoly. Wieder einmal entstehen Geschichten mit verblüffenden Wendungen, tieftraurig und zum Brüllen komisch. Zynisch und warmherzig, banal und zugleich erstaunlich geistreich. Eine Erklärung zu den wirklich wichtigen Dingen, warum es so viel davon gibt und warum wir so wenig davon haben.
Gegen 21.15 Uhr gehört die Bühne dann Lennart Schilgen. Ständig erreichbar sein war gestern. Lennart Schilgen meldet sich mit seinem dritten Programm zurück – und glänzt durch Abwesenheit. Wenn er nicht gerade Konzerte gibt und Kleinkunstpreise einheimst (Prix Pantheon, Stuttgarter Besen, u.v.m.) macht er vor allem nämlich eins: sich davon. Unter anderem geht’s auf Radtour, ins Kloster und ins kommunistische Sommercamp. Oder auch nur in die Untiefen seiner Gedanken, was oft abenteuerlich genug ist. Herauskommen Lieder über die Ab- und Umwege in der Welt und im eigenen Kopf. Voller Leichtigkeit und Witz, aber auch ohne Scheu davor, sich den dunklen Ecken zu widmen. So wird diesmal teils jahrelang unter den Teppich Gekehrtes hervorgekramt: Die alte PUR-Kassette. Die Phase als verwegener Typ. Die Sache mit der Nachtbushaltestelle. Und wenn alle Stricke reißen, gibt’s ja immer noch die Gedichte: kleine, sprachliche Wundertüten, zu tiefst albern, in höchstem Maße kunstvoll.
Am Mittwoch (27. September) startet der zweite Wettbewerbsabend um 20 Uhr mit „Der Tod“. Der Anfang der inzwischen legendären Imagekampagne, der Tod betritt die Bühne. Höchste Zeit, denn Sterben hatte bisher einen recht negativen Ruf. Damit soll jetzt Schluss sein. Mit Konfetti, Blockflöte und Sense-to-go! Für ein Lachen, wo bisher Angst und Schweigen herrschten. Vielfach ausgezeichnet und in seiner Form spektakulär neu: Der Sensenmann, ohne Gesicht, völlig anonym und mit engelsgleicher Stimme zeigt die Radieschen von unten, singt über die Tragik seiner Arbeit und spielt mit seinem Publikum um Lebenszeit. Mit Witz und Charme begegnet er dem Tabuthema der modernen Gesellschaft.
Der lang benötigte Beginn der Death Comedy im Diesseits.
Gegen 21.15 Uhr kommen JUNGE, JUNGE! auf die Bühne. Wenn Comedy auf Zauberkunst trifft, dann ist JUNGE JUNGE! am Werk. Hut ab! – ist der spannende Mix aus mitreißender Zauberkunst und sympathischer Comedy. JUNGE JUNGE! finden den rechten Dreh – ohne Spiegel und doppelten Boden. Wenn Geldscheine kabarettistische Flügel bekommen, sich Nägel vor Lachen verbiegen und Zauberkünstler „ernsthaft“ den Kopf verlieren, dann ist das Zauber-Comedy der feinen Art. Lassen sich Magierhirne durch Flötentöne beeinflussen, was hat Blockflötenunterricht mit dem Sporttag gemeinsam und muss man Herzrasen eigentlich mähen? Mit visuellen Showparts von internationalem Format, feiner Zauber-Comedy, emotional bewegenden Momenten und aufregend starken MagicTricks zaubern sich die beiden Brüder sympathisch in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer!
Wettbewerbsabend Nummer drei vereint dann zwei gegensätzliche Genres der Kleinkunst. Ab 20 Uhr ist zunächst Sascha Vogel zu erleben. Funktionieren eigentlich Lichtschwerter? Wie kommt es eigentlich, dass James Bond immer gewinnt? Was hat Spiderman mit Physik zu tun und wie schafft es Iron Man eigentlich, seinen Teilchen-Beschleuniger so schnell zu bauen? Dass Hollywood nicht der Gipfel des wissenschaftlichen Realismus ist, ist hinlänglich bekannt. Wie dick es allerdings kommt, zeigt Sascha Vogel mit seinem preisgekrönten Programm „Physik in Hollywood”. Aber keine Angst – hier geht’s nicht um Formeln und Naturkonstanten, sondern um den Spaß an und in der Wissenschaft! In Vogels Rundumschlag durch die Filmwelt bleibt mit Sicherheit kein Auge trocken, auch wenn man Physik schon nach der dritten Klasse abgewählt hat. Von Armageddon über Star Wars bis zum Zoolander – nichts ist vor ihm sicher! Physik in Hollywood – mit Sicherheit anders!
Ab 21.15 Uhr folgt Fee Brembeck. Fee Brembeck ist eine künstlerische Wundertüte: Sie ist Kabarettistin, Autorin, angehende Opernsängerin und eine der bekanntesten Poetry Slammerinnen im deutschsprachigen Raum. 2013 wurde sie deutschsprachige Meisterin im Poetry Slam in der Kategorie U20, 2016 bekam sie den Tassilo-Kultur-Preis der Süddeutschen Zeitung verliehen. Die junge Berliner Künstlerin hat ein Jugendbuch im Friedrich-Oetinger-Verlag veröffentlicht, ist in zahlreichen Anthologien vertreten und tourt mit ihren „feeministischen“ Texten durch Österreich, Deutschland, die Schweiz, aber auch das europäische Ausland. Ob spitze Parodien, gereimte Lachsalven oder geschmetterte Wahrheiten in Sopranstimme, Fee versteht es, zu überraschen und lässt ihrem Publikum so – wie die SZ schreibt – keine Wahl, als sich verzaubern zu lassen. Ein Abend, der auf unvergleichliche Weise Gesellschaftskritik, Humor und Hochkultur zusammenbringt – und das, obwohl Fee Brembeck eine Frau ist.
Nach dem dritten Abend werden dann die drei Jurypreisträger und der Publikumsfavorit feststehen, die alle jeweils 2000 Euro erhalten sowie eine wertvolle Bronzeskulptur des Schlumpeweck, die vom Atelier Christoph Oester gestaltet wurde. Alle Preisträger gastieren dann am Sonntag, 1. Oktober, nochmals in Herborn. Die Moderation dieses Abends übernimmt dann Philipp Scharrenberg.
Tageskarten kosten jeweils 18 Euro, eine Dauerkarte für alle Abende ist für nur 40 Euro erhältlich. Die Karten gibt es bei Optik Tafelski, im Reisebüro Herborn, im Stadtmarketing Herborn sowie unter www.kusch-herborn.de.