Korff-Ludewig

Sie sind die selbsternannten Erfinder eines neuen Bühnen-Genres, und dieses wird ihrem Treiben auf der Bühne durchaus gerecht. Mit „Pop-Kabarett“ haben Bastian Korff und Florian Ludewig das umschrieben, für das sie stehen. Manchmal theatralisch wild, im anderen Moment einfach nur melancholisch schön, aber immer nah am Publikum. Präsentiert von einem echten Entertainer, für den der Satz „Man muss es tragen wollen“ geradezu erfunden wurde, begleitet vom kongenialen Mastermind, das viel mehr als nur musikalischer Sidekick ist. Getreu dem Motto: Ein Abend ohne Discokugel ist ein verlorener Abend geht ein Jurypreis des 13. Herborner Schlumpeweck völlig zurecht an Bastian Korff und Florian Ludewig.

Matthias Reuter

Das Ruhrgebiet ist seine unverkennbare Heimat. Der Oberhausener Matthias Reuter vereint all das, was ein guter Kabarettist der Neuzeit benötigt. Eine große Bühnenpräsenz, ein hohes Timing und den Blick aufs tages- und gesellschaftspolitische Geschehen, das er in seinen Liedern bisweilen komisch-absurd verarbeitet. Das ist Kabarett ohne erhobenen Zeigefinger, sondern es ist vor allem eines: Pointiert und unterhaltsam. Und das war der Jury einen Preis des 13. Herborner Schlumpeweck wert. Herzlichen Glückwunsch an Matthias Reuter!

Erik Lehmann

Sein Metier sind die Figuren und Dialekte. Typenkabarett könnte man es nennen, manchmal sperrig, manchmal politisch unkorrekt, aber immer mit einem scharfen Blick auch auf die kleinen Räder im sonstigen Großen und Ganzen. Schauspielerisch ungemein präzise erweckt er skurrile Szenen und tragikomische Typen zum Leben und das Publikum kann sich diesem Panoptikum der menschlichen Abgründe und Absonderlichkeiten nicht entziehen. Für den scharfsinnigen Beobachter des Zeitgeschehens Erik Lehmann gibt es zurecht einen Jurypreis des 13. Herborner Schlumpeweck.

Anne Folger

Werktreue war gestern! Das könnte das Motto der Freiburgerin mit ostdeutschem Migrationshintergrund sein. Wenn Bach auf die Beatles trifft oder Mozart aufs Wesentliche eingekürzt wird, dann beschreibt man das allzu gerne mit Begriffen wie Klassik-Crossover. Doch die Vollblutpianistin hat noch viel mehr zu bieten. Feinstes Klavierkabarett mit Augenzwinkern, vermeintlich unschuldig dargebracht, jedoch angereichert mit einer gehörigen Dosis Scharfzüngigkeit. Eine Künstlerin mit hohem Können und ganz hohem Unterhaltungswert. Das sah offenbar auch das Publikum so und hat ihr zurecht den Publikumspreis des 13. Herborner Schlumpeweck zuerkannt.