Schwarzer Humor und Kabarett-Pop

Schwarzer Humor und Kabarett-Pop

Am dritten Wettbewerbsabend des 13. Herborner Schlumpeweck traten in der Kulturscheune der schwarzhumorige Klavierkabarettist Pascal Franke und das Pop-Kabarett-Duo Korff/ Ludewig als letzte Anwärter im Wettbewerb um den begehrten Kleinkunstpreis an.

Der Frankfurter Klavierkünstler und Verseschmied Pascal Franke, der den Abend eröffnete, hatte es nicht leicht, die bisherigen Darbietungen zu toppen.

Mit fröhlichen Klavierklängen und schwarzem Humor lud er zum Lachen ein, und landete bei seinem ton- und geräuschlosen „Ein guter Tag im Weißen Haus“ einen Treffer. Pascal Frankes Klavierkunst war unbestritten, seine Konversation – wenngleich etwas bemüht – war durchaus charmant. Doch seine von Boogie- oder Klezmer-Rhythmen angetriebenen Lieder vermochten nicht so recht zu zünden. Fragwürdige Persönlichkeiten der Geschichte, wie der Caesar-Mörder Brutus oder Sprengstoffattentäter mit Zündschwierigkeiten und ihre Erfahrungen im Paradies, wechselten sich mit erotischen Themen ab, die unter dem Titel „Hygiene“ abgehandelt wurden.

Was unterm Strich blieb, war ein junger Künstler mit Potenzial, der noch etwas mehr Gespür, Timing und Witz braucht, dann klappt es auch mit seinen fein verzwirbelten Botschaften, die musikalisch ja schon gut ins Ohr gehen.

Das Duo Bastian Korff und Florian Ludwig, das 2017 im Rahmen des Wettbewerbs um die Deutsche Kabarettmeisterschaft erstmals in der KuSch gastierte, hinterließ einen nachhaltigen Eindruck, den es auch bei dem neuerlichen Auftritt in Herborn bestätigte.

Während Florian Ludewig sich als ein fulminanter Meister an den Tasten erwies, war Bastian Korff ganz in seinem Entertainer-Element. Charmant plaudernd und stimmgewaltig singend, verlieh er der KuSch-Bühne ein Flair von großem Revue-Theater.

Zwischen Pop, Chanson, modernem Schlager und swingendem Rock drückte das Duo dem Publikum das Rauschen des Meeres ans Ohr, erging sich in einem kuriosen Happening am Pfandflaschenautomaten oder dem Versinken im Partykeller-Shangrila von Cornelia. Knatschbunt mit Nebelschwaden und Sternenlichter endete der Auftritt des Duos mit seiner Version von Bonnie Tylers „Total Eclipes Of A Heart“. Und über allem glitzerte am Ende der Scheine der sich drehenden Discokugel.

 

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher