Drei Jahre lang mussten die Liebhaber von feiner Kost und Freunde der Herborner „KulturScheune“ in Sachen kulinarischer und künstlerischer Genüsse darben. Nun ist es aber wieder so weit gewesen, und das Team des Herborner Kleinkunsttempels lud im weihnachtlich-festlichen Ambiente zu „Kultur & Kulinarisches“.

Das Veranstaltungsformat gibt es seit der Eröffnung der KuSch im Jahre 2004. Und bei der ersten Ausgabe waren als Künstler seinerzeit die „Gebrüder Ehrlich“ am Start, die mittlerweile als „Ehrlich Brothers“ mehrere tausend Besucher pro Abend in die großen Hallen der Republik ziehen.

Im Vorfeld der Ausgabe 2022 hatte KuSch-Koordinatorin und Event-Organisiatorin Adelheid Simmer ein fast 20-köpfiges Service-Team aus Mitgliedern an den Start gebracht. Weitere Erfolgsfaktoren waren das Team vom Steakhouse im benachbarten Gutshof, das für ein exquisites Drei-Gänge-Menü sorgte, sowie die von der Firma Deko Line um Martina Volk exquisit ausgeschmückte „KulturScheune“ . Und dann war da noch die Mischung aus künstlerischen und artistischen Attraktionen, die an drei ausverkauften Abenden beim Publikum keine Wünsche offen ließ.

Gut eingeteilt war die Abfolge der Speisen und der Bühnenshow, moderiert und mitgestaltet vom Potsdamer Comedian, Verwandlungs- und Zauberkünstler Martin Sierp. Mit Witz und Charme – aus dem Off vom eigenen Nachwuchs als „größter Entertainer der Welt“ angekündigt – ließ das Improvisationstalent nichts anbrennen, um mit seinen Wortspielereien und Zahlentricks Verblüffung und Staunen in die Gesichter der Gäste zu zaubern. Derweil wurde ein Menü aus Maronen-Cremesuppe, Puten-Piccata mit mediterranem Gemüse und Cappuccino-Törtchen mit Beeren kredenzt.

Für den musikalischen Genuss zuständig war das Schweizer Duo „Les Papillons“, das in der „KulturScheune“ längst Heimrecht genießt. In ihrem neuesten Programm „Supernova“ fuhren die beiden mit Geige, Klavier und Gesang eine furiose Melodien-Mixtur aus bekannter Klassik-, Pop- und Filmmusik auf, die von ihnen neu verwoben, verschweißt und veredelt wurde. Tosender Applaus war der Lohn für ihre mitreißende, die Bühne ausfüllende Show.

Statt „Les Papillons“ war dann für die Musik der Freitagsveranstaltung Dirk Scheffel, der „schnellste Xylophonist des Universums“, zuständig. Mit Beifall gespart wurde auch nicht bei den Darbietungen der Artisten. Nach der verletzungsbedingten Absage des Duos „Julia & Lukas“ (an dieser Stelle gute Besserung!) waren drei völlig unterschiedliche Darbietungen zu erleben. Monique Schröder etwa machte unglaubliche, waghalsig akrobatische Sprünge mit einem Pezziball, die perfekte Körperbeherrschung voraussetzten. Für „Blues Brother“  Toke Reimann drehte sich die Welt ständig mit einem Cyr Wheel, und für Andrea Matousek bedeutet das Trapez, auf dem sie sich bis unters Bühnendach aufschwang, die Welt.

Bis Mitternacht galt für das Publikum, die kalte Welt draußen vor der Tür zu lassen. Stattdessen schwelgten die Gäste in optischen, akustischen und leiblichen Genüssen – und waren glücklich. Die Neuauflage 2023 kann kommen!