Verdiente Preisträger ausgezeichnet

Verdiente Preisträger ausgezeichnet

Der 13. Wettbewerb um den Herborner Kleinkunstpreis Schlumpeweck ist Geschichte. Die sechsköpfige Jury und das Publikum haben entschieden.

Das Publikum wählte die Klavierkünstlerin Anne Folger, und die Jury einigte sich auf das Duo Korff/Ludewig sowie die Kabarettisten, Musiker und Geschichtenerzähler Matthias Reuter und Erik Lehmann. Sie konnten zum Abschluss des Wettbewerbs aus den künstlich verlängerten Händen des Moderators Matthias Romir im Rahmen der Preisträger-Gala jeweils 2000 Euro und eine Bronzeskulptur des Schlumpewecks entgegennehmen.

Trotz Corona-Hygieneregeln war der Abend der Preisverleihung eine Veranstaltung zum sich Nahekommen – wenn auch nur virtuell. Das Publikum war gut drauf, die Preisträger locker und entspannt, sie lieferten mitreißende Beispiele ihrer großartigen Kleinkunst.

Der „Depressing Clown“ Matthias Romir, der 2014 den Schlumpeweck gewann, führte frech und charmant durch den Abend, den er mit seinen eigenen wundervoll skurrilen Beiträgen bereicherte. Sein Repertoire reicht dabei von der waghalsigen „Lambada of Death“ auf der Panflöte bis hin zum „fabulous Bauchfaltencatch“.

Anne Folger, die einzige Frau im Wettbewerb, eröffnete den Abend als Gewinnerin des Publikumspreises, den sie mit ihrem schwungvollen Kurzprogramm am Piano rechtfertigte. Die Poeten des Alltags, das Duo Korff/Ludewig bekamen für ihr Pop-Kabarett zwischen wundervoller Theatralik und Melancholie zurecht den Jury-Preis, ebenso wie die Kabarettisten Erik Lehmann und Matthias Reuter, die in ihren Kurzprogrammen pointiert und unterhaltsam der Gesellschaft den Spiegel vorhielten.

Erik Lehmann führte dabei drastisch vor, was mit einer Patientin passiert, die keine gültige Patientenverfügung vorweisen kann: „Sie kann nicht sterben, sie darf nicht sterben. Und wie schmal der Grat zwischen besorgten Bürgern und Faschisten ist, demonstrierte er an der Diskussion im Umgang mit der Flüchtlingsfrage.

Matthias Reuter schließlich gab dem Schrecken des Alltags mit mehr oder weniger viel Humor noch einmal mächtig großen Auftrieb und trieb seinen Schabernack mit den Abgründen der menschlichen Seele.

Angesichts eines wundervollen Theater-Abends sprach Matthias Romirs Schlusswort dem Publikum voll aus dem Herzen: „Es gibt Verrückte, die sich keine Zukunft ohne Theater vorstellen können. Unterstützt uns dabei, dass das auch genauso kommen wird.“

 

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher