Nur gemeinsam sind wir stark

Nur gemeinsam sind wir stark

„Der kleine dicke Ritter“ verzaubert derzeit das Publikum in der Herborner Kulturscheune: In diesem Jahr erzählt das junge Ensemble der Kusch in seinem Vorweihnachtsstück die Geschichte eines ganz besonderen Helden – Sir Oblong-Fitz-Oblong. Am Wochenende feierte das neue Stück Premiere.

Gingen in den beiden vergangenen Jahren bei den Vorweihnachtsstücken die berühmten Kinderbuchfiguren Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer auf große Fahrt, bricht diesmal ein anderer Held zu spannenden Abenteuern auf. Die Geschichte des kleinen dicken Ritters Oblong von Robert Bolt, die einst in einer Fassung der „Augsburger Puppenkiste“ die Fernsehzuschauer begeisterte, stieß am Samstagabend auch beim Herborner Premieren-Publikum auf großen Zuspruch.

Die Bühnenfassung, inszeniert von Franz-Josef Neunzerling, der seit 2003 in der KuSch für diese Produktionen verantwortlich ist, ist durchdrungen von Sir Oblong-Fitz-Oblongs Hingabe und Mitgefühl für alle Lebewesen.

14 Schauspielerinnen und Schauspieler tummeln sich in der von Holger Heix fantasievoll gestalteten Kulisse, die Raum für zauberhafte Spezialeffekte lässt. Sie alle werden im Guten wie im Bösen mit dem Auftrag von Ritter Oblong konfrontiert, der von der Herzogin den Auftrag erhält, auf den Bulligrob-Inseln für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Dort herrscht der gierige und fürchterliche Baron Bulligrob, der, assistiert von seinem tumben Edelknecht Schwarzherz, die Inselbewohner quält und unterdrückt. Oblong will Recht und Gerechtigkeit auf der Insel wiederherstellen. Zum Glück ist er bei seiner Mission nicht allein auf seinen scharfen Verstand angewiesen, sondern kann sich auch viele eifrige Helfer verlassen, wie die Elster Elfie (Josy Martinez) und die Bürgermeisterin Luca (Jamie Reisinger), die ihm trotz aller Hindernisse bis zum Ende treu bleiben.

Der Baron, der sein Reich mit einem feuerspeienden Drachen teilt, engagiert den Zauberer Dr. Moloch. Der soll den kleinen dicken Ritter durch magische Kräfte und einen vergifteten Apfel dazu bringen, allerlei Verrücktheiten anzustellen, um ihn in Misskredit bei den Inselbewohnern und der Herzogin zu bringen. Was anfänglich gelingt, wendet sich jedoch letztlich gegen den Baron, seinen Edelknecht und Dr. Moloch, der Opfer des Drachen wird.

Am Ende siegt das Gute und die Angst vor dem gefährlichen Drachen löst sich in Wohlgefallen auf. Das gefiel auch dem Publikum. So wie Ritter Oblong sich mit Hingabe und Leidenschaft seinem Auftrag widmete, war auch die Darstellerriege bei ihrem Spiel bestens bei der Sache.

Quentin Thielert als Sir Oblong-Fitz-Oblong verlieh seiner Rolle als verantwortungsvoller Ritter das nötige Format, um den zu jeder Schandtat bereiten Bösewichten das Handwerk zu legen. Albert Follert als Baron Bulligrob und Jörg Michael Simmer als Edelknecht Schwarzherz ließen in ihrem Spiel nichts aus, um sich rechtschaffen unsympathisch zu machen, genauso wie auch Michel Dahlhaus als Dr. Moloch.

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher