Man kombiniere: Italienische Leidenschaft, musikalische Spielfreude und Lebensfreude pur – und fertig ist das, was am Samstag zum Auftakt des KulturzAUbers an der KuSch über 300 Menschen begeisterte. „Lino Olizzo & Friends“ standen zum Auftakt des zweiwöchigen Open-Air-Zeitraums auf der Bühne und das Publikum erlebte eine musikalisch-magische Nacht.
War zunächst nicht klar, ob die Show unter freiem Himmel würde stattfinden können, so schloss der Himmel rechtzeitig seine Schleusen und es entwickelte sich ein lauer Frühsommerabend, für den Massimo d’Amico, der im Hauptberuf eine Pizzeria in Eschenburg betreibt, als Anheizer das musikalische Fundament legte. Mit italienischen Popklassikern wie „Felicita“, „Mamma Maria“ oder „Laura non c’è“ brachte er die Besucher auf Betriebstemperatur, so dass sich anschließend Lino Olizzo, in Haiger lebender und arbeitender Coiffeur, bequem durch den Abend tragen lassen konnte.
Wie immer wurde er in seinem Programm mit Rock- und Popsongs mit mediterranem Touch, die seit über 30 Jahren Linos Markenzeichen sind, von hochkarätigen Musikern unterstützt. Ole Rausch (Gitarre), Frieder Gottwald (Bass), Ralf Erkel (Keyboard), die Mette-Brüder Dave (Drums) und Andreas (Gitarre) sind ebenso professionell mit ihren Instrumenten unterwegs wie das musikalische Mastermind Lars Peter (Keyboards), mit dem Lino Olizzo schon seit Jahren seine eigenen Songs arrangiert. „Immer weiter“ oder „Gib mir wieder neue Liebe“ machten zudem deutlich, dass er nicht nur als Instrumentalist, sondern auch als Sänger zu überzeugen weiß.
Gesanglich gab es dazu Unterstützung durch die Background-Crew Thea Hess (eigens aus Rom angereist), Danie Klahold, Mimmo Natale und Massimo D’Amico und natürlich von Linos Frau Rosa, die ihre unglaublich starke Stimme nicht nur im Alexia-Song „Dimmi come“ voll zur Geltung bringen konnte, sondern auch in den Duetten mit ihrem Mann („Connessi“ oder „Happy soul“) bezauberte.
Aber auch David Haider ist zu nennen. Mit ihm sang Lino Olizzo im Duett „Keiner so wie du“ (eine musikalische Liebeserklärung an seine Frau Rosa) sowie „Mediterran Power“, der Song, der in der Corona-Zeit als Spaßprojekt entstand, aber irgendwie bezeichnend für das ist, was auf der Bühne passiert.
Wichtiger Bestandteil des Programms sind auch Linos Söhne: Gina Maria, der sein selbstgeschriebenes Liebeslied „Tagtraum“ performte, und Enzo. Letzterer war im zweiten Teil gleich dreimal im Duett mit dem Papa gefragt und sorgte als Rapper für die nötige Energie auf der Bühne, aber auch im Publikum.
Das musikalische Angebot, das „Lino & Friends“ machten, war breit gefächert. Die Mischung aus Rock, Pop, Latin, Balladen, HipHop und Reggae in italienischer, englischer aber auch deutscher Sprache war es, die das Publikum abholte.
Mit „Sempre festa“ steuerte die Partystimmung am Ende auf den Siedepunkt zu, nur um dort bei der ersten Zugabe (Zuccheros „Baila“) nochmals zu eskalieren. „Sorrideró“, das am Schluss mit dem Cocker-Klassiker „With a little help from my friends“ verschmolz, bildete dann den würdigen Schlusspunkt eines tollen Konzerts, das einen perfekten Auftakt für die kurze Open-Air-Saison an der KuSch darstellte.
(Fotos: Ralf Triesch)