Es ist vollbracht: Zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft (darunter die Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt, Landtagsabgeordneter und Stadtverordnetenvorsteher J. Michael Müller, Landrat Carsten Braun sowie Bürgermeisterin Katja Gronau) sowie natürlich auch viele Vereinsmitglieder waren dabei, als der Ergänzungsbau der KulturScheune Herborn offiziell eingeweiht wurde. Umrahmt von Michel und Heiner Dahlhaus sowie Michael Simon an der Gitarre und angereichert durch einen überragenden Slam-Text von Livia Warch, die sich mit dem Thema „Lampenfieber“ auseinandersetzte, erlebten knapp 50 Besucher eine harmonische Feierstunde im Neubau, der seit dem 3. Juli 2024 neben der KuSch entstanden ist.
Vorsitzender Jörg Michael Simmer hob in seiner Begrüßung hervor, dass bereits im November 2019 erste Gespräche mit dem Denkmalschutz geführt wurden und das Projekt am 12. Februar 2020 erstmals im Vereinsvorstand Thema gewesen sei. Dann jedoch folgte eine Corona bedingte knapp zweijährige Auszeit der Umsetzungsgedanken, ehe die Idee ab 29. März 2022 wieder Fahrt aufnahm.
Basierend auf den ersten Plänen von Jannika Rühl, die sich bei der Einweihung ebenfalls von „ihrem“ Gebäude ein Bild machen konnte, machte sich das Architekturbüro Bierbach mit Vater Reiner und Sohn Max daran, diese Vision zu verfeinern und umzusetzen. Das fehlende Gelände wurde am 22. August 202 erworben, am 25. Januar 2023 gab es eine erste Kostenschätzung, die auf stolzer 555.000 Euro hinauslief.
Am 22. August 2023 lag die Baugenehmigung vor, und am 18. Oktober 2023 erhielt der Verein die Zusage für eine Förderung aus LEADER-Mitteln. Der Zuwendungsbescheid über 201.634,31 Euro lag am 22.12.2023 im Briefkasten und wurde am 19. September 2024 nochmals dahingehend geändert, dass die Gesamtsumme nun bis Ende 2026 gestreckt ausgezahlt wird.
Und nach der Submission der verschiedenen Gewerke im Frühjahr 2023 war klar, dass die Baukosten nur ca. 2,5 % über der ein Jahr zuvor erfolgten Schätzung liegen würden.
Simmer betonte abschließend, dass ein hochfunktionaler Probenraum entstanden sei, der logistische Probleme der einzelnen Ensembles lösen helfe. Zur guten Ausstattung bei trug in den letzten Tagen auch ein Crowdfunding-Projekt über die VR-Bank, bei dem letztlich 8.340 Euro zusammenkamen.
Einen besonderen Dank richtete der Vorsitzende an die Region Lahn-Dill-Bergland und die Bewilligungsstelle des Lahn-Dill-Kreises für die Unterstützung beim Antragsverfahren des LEADER-Projekts. Dank galt auch der Stadt Herborn bzw. deren Stadtverordneten, die Ende 2024 eine namhafte Unterstützungssumme bereitgestellt hatte(n) und natürlich den vielen kleinen und großen Sponsoren, die in der Antragsphase binnen sechs Wochen über 100.000 Euros zugesichert hatten. „Das ist ein bemerkenswertes Vertrauen in unsere Arbeit“, so Jörg Michael Simmer.
Bürgermeisterin Katja Gronau zitierte in ihrem Grußwort Yoko Ono, die einst sagte: „Ein Traum, den man alleine träumt, ist nur ein Traum. Ein Traum, den man zusammen träumt, ist Wirklichkeit“ und hob die kreative Unruhe des Vereins hervor. J. Michael Müller betonte den Mut, den man als Ehrenamtler für solche Projekte aufbringen müsse und hob die Bedeutung der KuSch für die Stadt hervor. Dagmar Schmidt unterstrich ebenfalls die Bedeutung des Ehrenamts und die Professionalität des Vereins, dem mit selbst erkämpften Mitteln gelinge, was anderswo durch Institutionen deutlich großzügiger gefördert werde.
Damit endete eine Feierstunde zu einem Meilenstein in der KuSch-Geschichte. Danach gehörte der Neubau wieder „Moptimus Prime“. Wer das ist? Der neue Saug- und Wischroboter, der dann einsam seine Runden zog.