Freunde finden, Zuversicht verbreiten

Freunde finden, Zuversicht verbreiten

Gerade einmal ein Jahr ist es her, dass Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer auf große Abenteuerfahrt gegangen sind. Nun bekamen sie es in der Herborner Kulturscheune (Kusch) mit der Seeräuberbande „Die Wilde 13“ zu tun. Bei der ausverkauften Premiere am Samstagabend stand die Dampflok Emma, liebevoll entworfen von Bernd Winnemann, ebenfalls wieder im Mittelpunkt.

Der Kinderbuchklassiker von Michael Ende ist in der Theatervorlage von Christian Berg und Konstantin Wecker zu einem spannenden und humorvollen Stück mit viel Musik geworden. Nicht zuletzt dank der Regie von Franz Josef Neunzerling, dem großartigen Bühnenbild und dem mit großem Elan aufspielenden Darstellerteam, allen voran Quentin Liam Thielert als Jim Knopf und Tomas Jopp als Lukas. Das Vorweihnachtsstück „Jim Knopf und die Wilde 13“ ist somit grandioses Theater für Groß und Klein.

Zur Handlung: In Lummerland kracht zum wiederholten Male das Postschiff gegen die kleine Insel. Und allen Bewohnern ist sofort klar: Wir brauchen endlich einen Leuchtturm! Doch dafür ist kein Platz auf der kleinen Insel. Jim hat eine Idee: Der Scheinriese Herr Tur Tur (Elina Kombeets) könnte mit einer Laterne am Ufer stehen. Er nimmt nur wenig Platz weg, ist aber aus der Ferne gut sichtbar. Jim und Lukas müssen nur in die Spiegelwüste reisen und Herrn Tur Tur nach Lummerland einladen. Und so beginnt für Jim, Lukas und die seetauglich gemachten Lokomotiven Emma und Molly eine neue Abenteuerreise, auf der sie nicht nur alte Bekannte wiedersehen, sondern auch neue Freunde kennenlernen.

Zunächst treffen sie auf dem Gurumusch-Magnetfelsen, die Meerjungfrau Sursulapitschi und die Meerkönigin (Elena Ziegler und Lisa Thomas). Hier bringen sie das Meer wieder zum Leuchten, haften aber dabei so fest an dem aktiven Magnetfelsen, dass sie Gurumusch nicht mehr verlassen können. Schweren Herzens schalten Jim und Lukas das Meeresleuchten wieder aus. Mit zwei Magnetsteinen baut Lukas seine Emma zu einem Perpetuum mobile um.

In der Spiegelwüste sehen sie Tur Tur wieder, entdecken dort den Halbdrachen Nepomuk (Josy Martiné), der der neue Wächter vom Gurumusch-Magnetfelsen werden soll. Vom goldenen Drachen der Weisheit (Sabine Rühl) erfahren sie, wo die „Wilden 13“ zu finden sind. Jim gelingt es, die betrunkenen Piraten zu fesseln und den fünfzackigen roten Stern des Anführers (Jörg Michael Simmer) in seinen Besitz zu bringen. In einer unscheinbaren Holzkiste entdecken Jim, Lukas und Prinzessin Li Si (Jamie Reisinger) königliche Insignien und Dokumente, die wichtige Hinweise auf Jims königliche Herkunft geben.

Am Ende finden sich alle auf Jims untergegangener Heimat, die Insel Jamballa, zu der auch Lummerland gehört, wieder, um künftig in Frieden und Gleichheit miteinander zu leben.

Schillernd, fantasievoll, humorvoll und farbenfroh – inklusive wundervoller Videoeinblendungen – ist die Inszenierung, knuffig sind die Lieder, in denen es um Freundschaft und ein Leben voller Zuversicht geht. Bei dieser Produktion stimmt einfach alles. Die Darstellerriege, komplettiert durch Tilman Risch als König Alfons, Michel Dahlhaus als Herr Ärmel und Livia Warch als Seeräuberin, tut ihr Übriges, um dem Publikum echte Glücksmomente zu bescheren.

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher