Eine denk-WÜRDIGE Geburtstagsfeier

Eine denk-WÜRDIGE Geburtstagsfeier

20 Jahre ist die „KulturScheune“ (KuSch) Herborn jung, die am 24. September 2004 an den Start ging. „Was wir machen, gibt es so deutschlandweit nicht“, erklärte Jörg Michael Simmer, Vorsitzender des Vereins „KulturScheune Herborn e.V.“, der 2020 aus den vormaligen Herborner Heimatspielen hervorgegangen ist. Dieses Jubiläum musste im Rahmen einer Geburtstagsparty gebührend gefeiert werden, die am Donnerstagabend über die KuSch-Bühne ging.

Unter dem Beisein vieler hochrangiger Gratulanten, darunter auch der Vorsitzende des bundesdeutschen Amateurtheaterverbandes, Simon Isser, stellten sich alle festen Ensembles der KuSch mit einfallsreichen und augenzwinkernden Beiträgen vor.

Nach dem Get-together der zahlreich erschienen Partygäste im Foyer der KuSch wurde im Jubiläumsfilm von Dominik Warch gezeigt, in dem Jörg Michael Simmer, Adelheid Simmer und Helmut Rolfes die von etlichen Hindernissen begleitete Entstehungsgeschichte der KuSch aufrollten, die aus einer abbruchreifen Scheune hervorgegangen ist.

Was mit einer Musical-Gala in dem damals noch nicht ganz fertiggestellten Gebäude begann, hat sich bis heute zu einer Spielstätte entwickelt, in der ein großes Kulturangebot seinen Platz gefunden hat. Getreu ihrem Motto: „Die KuSch ist Leben und Heimat.“

Nachdem die „KuKis“ mit einer farbenfroh leuchtenden Schwarzlicht-Theater-Revue den Reigen der Theatergruppen eröffneten, wiesen Bürgermeisterin Katja Gronau (parteilos) und der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Lukas Winkler auf die Bedeutung der KuSch als Begegnungsraum für Generationen hin, in dem sich Tradition und Wandel miteinander verbinden.

Zu einem von frechem Witz durchdrungenen Improtheater geriet der Aufritt der „Youngsters“, die nahtlos zwischen einem Ikea-Bewerbungsgespräch, einem Mord-Casting und dem ersten Treffen mit den Schwiegereltern wechselten.

Simon Isser und Jörg Dreismann, Vorsitzender des Verbands Hessischer Amateurtheater, würdigten die Arbeit des Vereins als Leuchtturm für das Amateurtheater, das es im ländlichen Raum zu fördern und zu entfalten gilt. Mit großem Elan und vor musikalischem Eifer sprühend, stellt sich die „KuSch Company“ vor, die im Mai 2025 ihr erstes Musical aufführen wird. In dem Stück namens „Dreamland“ wird unter anderem die B-Movie-Variante von Shakespeares „Sommernachtstraum“ melodienreich beschrieben.

„Weit weg vom Durchschnitt“ bescheinigte Beiratsvorsitzender Hans-Ludwig Blass der KuSch, ein kultureller Leuchtturm zu sein, dem sich auch Claus Wolf von den Dillenburger „Dellerleckern“ in seiner Würdigung anschloss. Mit einer neuen Version von Goethes „Faust“ sorgte das generationsübergreifende Ensemble der Sommerstücke für ein teuflisches Vergnügen, während das Ensemble „16+“ sein letztjähriges Impro-Stück „Hotel Zipper“ um neue Facetten bereicherte.

Bevor die Poetry-Slammerin Livia Warch mit ihrer Ode an die KuSch den umjubelten Schlusspunkt an diesem Abend setzte, rollte Jörg Michael Simmer noch einmal die Geschichte des „KulturScheune“-Vereins auf, der mittlerweile über 550 Mitglieder hat, und resümierte. „Wir bieten ein Programm, das es so nur bei uns zu sehen gibt. Wir sind zwar in der Provinz, aber nicht provinziell.“

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher