Herborner Scheunenslam im Zeichen der Inklusion

Herborner Scheunenslam im Zeichen der Inklusion

Es war ein ganz besonderer Abend in der Herborner KulturScheune, die in den knapp 20 Jahren ihres Bestehens schon vieles erlebt hat. Einen Poetryslam mit gelebtem Inklusionsgedanken freilich – das war auch für die Macher der KuSch neu.

Angeleiert hatte dieses Event Sascha Kirchhoff von der Lebenshilfe Dillenburg, selbst Slampoet und umtriebiger Kämpfer für das Wort, aber auch die Belange derer, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen bzw. geboren wurden.

Getreu dem Lebenshilfe-Motto: „Menschen mit Behinderungen: Einzigartig, echt, direkt – bereichernd in der Begegnung, wertvoll für die Gesellschaft“ ging es an diesem Abend nicht nur auf der Bühne um das Thema „Inklusion“. Auch beim Einlass bzw. im Catering waren Lebenshilfe-Bewohner unterstützend tätig.

Vor allem aber in den Texten der Poeten nahm das Thema im ersten Teil breiten Raum ein, denn jeder der vier Künstler musste sich bei seinem ersten Auftritt mit dieser Materie auseinandersetzen.  Und das taten Kai Robin Bosch, Leah Weigand, Theresa Sperling und Marco Michalzik auch. Jeder auf seine Weise – berührend, eindringlich, fesselnd.

In der KuSch konnte man es bei den einzelnen Vorträgen knistern hören, die ausgewählte Jury aus fünf Besuchern hatte es nicht leicht, für die einzelnen Texte Wertungen abzugeben. Auch nach der Pause, diesmal konnten die vier Wettstreiter das Thema ihres Vortrags frei wählen, blieb es gehaltvoll.

Am Ende hatten sich Lea Weigand (Marburg) und Theresa Sperling (Nordhorn) ins Finale vorgekämpft, in dem Sperling dann mit ihrem dritten Text des Abend das „Applausometer“ am stärksten ausschlagen ließ und so den mit allerlei Kuriosem gefüllten Beutel gewann, den das Publikum gefüllt hatte.

Überreicht wurde er von Livia Warch und Sascha Kirchhoff, die auf charmante Weise durch den Abend geführt hatten und dabei auch Manuela, Niklas und Jan von der Lebenshilfe auf der Bühne begrüßen konnten, die jeweils vor den eigentlichen Wettbewerbsbeiträgen mit ihren ganz persönlichen Vorträgen berührten.

So war es kein Wunder, dass eine Neuauflage des Slams für den 18. Oktober angekündigt wurde.