Jim Knopf ist und bleibt ein Besuchermagnet

Jim Knopf ist und bleibt ein Besuchermagnet

Die Lokomotive „Emma“ dampft durch Herborn: Die „Kulturscheune“ bringt in der Vorweihnachtszeit „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ auf die Bühne. Die Aufführung des Kinderstückes nach dem Buch von Michael Ende ist für die „Kusch“ ein lang gehegtes Wunschprojekt.

Unter der Regie von Franz Josef Neunzerling stürzten sich die Akteure, altersmäßig bunt gemischt, am Samstag und Sonntag in ein fulminantes und spannungsgeladenes Abenteuer, bei dem weder am Bühnenbild, noch an der von Bernd Winnemann liebevoll designten Lokomotive „Emma“ gespart wurde.

Die Geschichte, berühmt gemacht durch die „Augsburger Puppenkiste“, haben Christian Berg und Konstantin Wecker zu einem Bühnenstück mit viel Musik umgestaltet. Die Macher der „Kusch“ hatten viel Arbeit in das Stück gesteckt: In fantasievoll gestalteten Szenen, die auch via Video-Einspielungen die Zuschauerschar in ihren Bann zogen, begeben sich Lukas und Jim Knopf mit der Lokomotive „Emma“ auf eine Reise ins Unbekannte, nachdem der sächselnde König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte (Tillman Rusch) beschlossen hat, dass die Insel „Lummerland“ für „Emma“ zu klein sei.

Begleitet von dem bekannten Lied „Eine Insel mit zwei Bergen“ machen sich Lukas und Jim Knopf, souverän gespielt von Thomas Jopp und Quentin Liam Thielert, auf den Weg ins Drachenland, wo Prinzessin Li Si (Emily Schulz) von der bösen Frau Mahlzahn (Lisa Thomas) gefangen gehalten wird. Stets mit passenden Liedern auf den Lippen, in denen sie die Kraft der Träume beschwören, landen sie auf ihrer Reise in allerlei abenteuerlichen Welten.

In der Gluthitze der Wüste mit ihren Fata Morgana-Trugbildern treffen sie den Scheinriesen Tur-Tur (Elina Kombeets), kommen durch das „Land der Dämmerung“ und treffen im „Land der kleinen Vulkane“ den traurigen Halbdrachen Nepomuk (Letizia Costa), der ihnen den Weg zur Drachenstadt verrät. Hier gelingt Jim und Lukas die Rettung der Prinzessin, die sie zurück zum Kaiser von Mandala (Jörg Michael Simmer) bringen.

Am Ende landen alle gefangenen Kinder (Elisa Emmerich, Josy Martiné, Elina Kombeets) mit einer kleinen Insel im Schlepptau wieder in „Lummerland“. Der König ist zufrieden, Frau Waas (Anne-Sophie Luy) schließt Jim Knopf in die Arme, während Herr Armel (Michel Dahlhaus) Fotos macht von der Wiedervereinigungsfeier. Und Jim Knopf erhält seine eigene kleine Lokomotive, die er Molly tauft.

„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ ist ein Klassiker, der immer wieder zu fesseln vermag. Bei den Akteuren und Machern der „Kulturscheune“ war die Geschichte in besten Händen. Von Technik über Maske bis hin zu Kostümen und Bühnenbild – alles war exzellent aufbereitet, um den 13 Darstellern eine optimale Kulisse für ihr fesselndes Spiel zu bieten.

 

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher