Wie macht er das nur?

Wie macht er das nur?

Von ihm lässt man sich gerne hinters Licht führen und erliegt dabei der Magie seiner Zauberei: Marc Weide, Weltmeister der Zauberkunst, stellte bei seinem neuerlichen Auftritt am Donnerstagabend in der Herborner „KulturScheune“ abermals die Naturgesetze völlig auf den Kopf. In seinem neuen Programm „Augenweide“ lässt der Gewinner des Kleinkunstpreises „Schlumpeweck“ von 2017 spektakuläre Großillusionen hinter sich und setzt stattdessen auf spielerisch leicht wirkende Salon-Magie.

Der ungemein sympathisch wirkende Marc Weide, der nach eigenem Bekunden ohne Bart aussieht wie der Junge auf der Brandt-Zwieback-Verpackung, punktet beim Publikum, das er zum Komplizen seiner Magie macht – auch dank seines Auftretens. Aus einem kurzen Seil wird ein langes, das er nach Belieben teilt. Und Spielkarten vermag er auch in der Verpackung zu mischen.

Für den Illusionisten kommt es neben seiner magischen Ausstrahlung besonders auf die Fingerfertigkeit beim Manipulieren an. Mit Geschichten über seine kleine Tochter und seinen kürzlich verstorbenen Opa, die zu Medien seiner Magie werden, greift er im wahren Sinn des Wortes tief in die Trickkiste, um bei seinen Zuschauern für ungläubiges Staunen zu sorgen.

Spaßig sind auch seine Videoeinspielungen, in denen er die Tierwelt mit Menschenhänden ausstattet oder schräge Amazon- Produkte vorstellt, beispielsweise lebensgroße Nashörner oder Doppelpack-Warnwesten für Hühner. Ungläubiges Staunen, verblüffte Gesichter und schallendes Lachen begleiten Marc Weides Tricks und Ticks, auch bei seinem Auftritt als cooler Rapper.

Marc Weide lässt das Publikum auf seine Finger schauen, das dennoch nicht hinter das Geheimnis seiner Zauberei kommt. So lässt er hinter seinem Rücken Bücher verschwinden oder nimmt eine Lieferung von Schaumwein entgegen, die an die Adresse eines Assistenten aus dem Publikum gerichtet ist, die er zuvor nicht kannte.

Mit seinem neuen, komplett generalüberholten Programm bot Marc Weide zum Vergnügen der Zuschauer keine Klassiker der Zauberkunst, sondern ganz viel Neues, Humorvolles und Persönliches.

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher