Physik und Feminismus auf einer Bühne

Physik und Feminismus auf einer Bühne

Wettbewerbsabend drei des 16. Herborner Schlumpeweck sah Sascha Vogel und Fee Brembeck als Teilnehmer. Der theoretische Physiker Dr. Sascha Vogel, wissenschaftlicher Koordinator am Frankfurt Institute for Advanced Studies an der Goethe-Uni, die unheilige Allianz zwischen den Naturgesetzen und Hollywood-Action-Blockbuster. Was hat Spiderman mit Physik zu tun und wie schafft es Iron Man, seinen Teilchenbeschleuniger so schnell zu bauen? Dass Hollywood sich wenig um wissenschaftlichen Realismus kümmert, ist hinlänglich bekannt. Wie dick es allerdings kommt, zeigt Sascha Vogel von den „science birds“ anhand zahlreicher Szenenbeispiele aus Filmen wie „Armageddon“. Viele Fragen stellt Vogel und stellt fest, dass in Actionfilmen die Physik offenbar vernachlässigbar ist. Was macht es da schon, wenn sich in der Raumfabrik die Erde verkehrt herum dreht?

Für Fee Brembeck reichte es am Ende nicht zu einem Preis. Irgendwie verirrte sich die einzige Frau im Wettbewerb, Poetry-Slammerin und Opernsängerin in einem nicht sonderlich gut sortierten feministischen Gemischtwarenladen.

Über das herablassende Besserwissen von Männern (Mansplaining) ließ sie sich aus, um zugleich zu verkünden: „Ich liebe Männer. Ich vergesse es nur manchmal.“ Fee Brembeck gab sich selbstironisch. Und sie bekannte, dem Sex nicht abhold zu sein („Lass es uns in lila Latzhosen tun“). Sie kennt sich mit der Religion aus und als Studierende im Opernfach weiß sie sich mit schrillen Hilferufen zu wehren. Die Kabarettistin, die bei ihrer Performance bemüht war, den feministische Faden nicht zu verlieren, fehlte es jedoch bei ihrem Auftritt etwas am nötigen Tiefgang, um wirkliche Nackenschläge an die Männer auszuteilen und den Frauen das Gefühl zu geben, dass Schlau das neue Schön ist.

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher