Große Freude bei den Preisträgern

Große Freude bei den Preisträgern

Auch der 16. Wettbewerb um den Herborner Kleinkunstpreis war wieder hochkarätig besetzt: Die sechsköpfige Jury hatte es sich nicht leicht gemacht, aus den sechs Endrundenteilnehmern die drei Gewinner zu wählen, die die Bronzeskulptur des Schlumpewecks, gestaltet vom Atelier Christoph Oester, sowie ein Preisgeld von jeweils 2000 Euro erhalten sollten. Die Wahl fiel auf Physiker Sascha Vogel, den Tod und Stefan Waghubinger, während die Weltmeister der Magie, „Junge Junge!“, den Publikumspreis erhielten. Moderiert wurde der Abend von Poetry-Slammer Philipp Scharrenberg, der mit Gedichten auf die Preisträger durch den Sonntagabend führte.

Für die unterhaltsame Vermittlung physikalischer Gesetze konnte sich Sascha Vogel über einen Jurypreis freuen. Bei der Preisverleihung hielt er demzufolge eine etwas kürzere „Vorlesung“ und gab einen Abriss über den Einsatz von Lichtschwertern in Hollywood, die – man glaubt es kaum – theoretisch einsatzfähig sein könnten. In der Kulturscheune (KuSch) Herborn durfte er sich also über den „Herborner Oscar“ freuen.

Gut ging es auch für den Tod aus. Mit Charme und vortrefflichen Pointen machte er das Sterben zu einem immer überraschenden Erlebnis, seine Kundschaft in der KuSch stimmte er auf trübe Herbsttage und auf Weihnachten ein, wo man ob der angereisten Verwandtschaft den Tod durchaus als Erlösung empfindet. Zugleich empfahl er sich als Energielieferant: „Ist die Energie zu teuer, wärmt euch doch am Fegefeuer.“ Und für sich selbst wünschte sich der Tod Tempo 30 für Feuerwehr und Notärzte.

Das Geburtstagskind Stefan Waghubinger erwies sich abermals als Meister in Sachen Alltagsbewältigung. So wurde bei ihm ein Hamsterkäfig – weil da noch Stroh drin war – zur idealen Weihnachtskrippe umfunktioniert und die Political Correctness wurde bei ihm mit Barbiepuppen auf die Spitze getrieben. Den Papst ließ er im Traum das Lokal „Unheil“ eröffnen, wo sich die Vertreter der Religionsgemeinschaften um Heiligkeit und Seligkeit streiten. Für Margot Käßman könne das bedeuten: „Wenn ich nüchtern bin, bin ich heilig. Wenn ich was getrunken habe, bin ich selig.“

„Junge Junge!“, die Publikums-Preisträger, rundeten den Abschlussabend mit faszinierender Zauberkunst ab, wie eine wundersame Stuhlvermehrung. Und bei ihrem furiosen Hut-Trip durch die Welt des Showbiz zeigte das Brüderpaar, dass sie auch mit tänzerischer Leichtigkeit das Publikum bezaubern und verzaubern können.

 

 

Gert Fabritius

Helmut Blecher