Stelldichein mit Darth Vader und Tina Turner in Herborn: Der Wetzlarer Künstler Jörg Stoll liebt es, in seinen Gemälden von Stars aus Musik, Film und Fernsehen in grellbunten und monochromen Farben zu schwelgen. Mit einer Auswahl seiner Arbeiten in Acryl und Öl ist er jetzt bis November 2023 im Foyer der „Kusch“ präsent.

Im Spiel mit Strukturen und unterschiedlichen Stilmitteln – von gegenständlich bis abstrakt – lässt das Mitglied des Künstlerkollektivs „Art4Wetzlar“ längst verblichene Rockstars wie Falco und Freddie Mercury auf die angesagte Netflix-Serie „Wednesday“ treffen. Jörg Stoll trägt hin und wieder gerne dick, auch mit Spachtel, auf, wenn er den Helden und Heldinnen seiner kulturellen Sozialisation die ihnen gebührende Referenz erweist.

„Die Darstellung von Menschen aus Musik, Kino und TV bildet einen großen Teil meiner Arbeit. Sie hier in der Kusch ausstellen zu können, ist für mich eine große Herausforderung“, so Stoll bei der Vernissage am vergangenen Mittwochabend in der Kulturscheune. Ihm geht es nicht um die bloße Reproduktion von Starfotos, sondern um die sehr persönliche Auseinandersetzung mit den Ikonen der Popkultur.

Für den Betrachter bedeutet das, sich sowohl dem „Klub 27“, bestehend unter anderem aus Kurt Cobain, Jim Morrison oder Brian Jones, zu nähern, als auch einen herausfordernden Blick auf die „Rocky Horror Picture Show“-Protagonisten Riff Raff und Frank zu werfen, während Tina Turner und Janis Joplin in Öl leuchten. Miss Marple wie auch Don Corleone sind hingegen in Warholscher Manier experimentell verfremdet. Die Science-Fiction-Epigonen Darth Vader und Mr. Spock sowie die Musikstars Falco, Amy Winehouse und Freddie Mercury rücken mit unmittelbarer Ausdruckskraft in den Fokus des Betrachters.

Für Jörg Stoll ist es die erste Soloausstellung. Seine Darstellungen von Ikonen der zeitgenössischen Kultur sind ein Fest für Fans und Nerds unterschiedlichster Couleur.