Gala, Glitzer, großes Klangerlebnis

Gala, Glitzer, großes Klangerlebnis

Was für ein Comeback! Mit zwei umjubelten Musical-Galas hat sich die KuSch Company nach knapp dreijähriger Corona-Pause imposant zurückgemeldet. „Es war geradezu märchenhaft“, freute sich Moderatorin Pauline Ebertz und sprach damit den Gästen von „KuSch goes Musical 2.0“ an der Herborner „Kulturscheune“ aus dem Herzen, die diese beiden intensiven und stimmungsvollen Abende des „KulturzAUbers“ erlebt hatten.

Nicolai Benner, musikalischer Tausendsassa mit Wohnsitz Mainz und Heimat Herborn, hatte es verstanden, ein Klangerlebnis der Extraklasse zu kreieren, das einen bunten Bogen beliebter Musicalmelodien über den Gästen aller Altersgruppen spannte.

16 Musiker hatte er zusammengetrommelt, zumeist aus seinem Mainzer Umfeld, die mit großer Spielfreude nach Herborn gekommen waren. Dazu gesellten sich 31 Sängerinnen und Sänger der Company, die in drei Chorgruppen auf der Freilichtbühne auftrat. Der Grund: Um die Corona-Infektions-Prophylaxe zu gewährleisten, erschien den Machern diese Aufteilung als die effektivste.

„Das hieß aber im Umkehrschluss viel mehr Probearbeit und jede Menge Vorbereitung“, sagte Lisa Thomas, denn jedes Ensemble musste/konnte separat proben, was die Infektionsgefahr zwar minimierte, aber mehr Probentermine erforderlich machte.

Dass sich diese Konzeption lohnen sollte, bewies bereits der Auftritt von „Chor A“, an dessen Ende die ersten von mehreren „standing ovations“ pro Abend fällig war. Was mit „Welcome to the rock“ dynamisch begann, setzte sich im weiteren Verlauf des Abends mit zahlreichen, nicht immer mainstreamigen Songs fort, teilweise sogar in eigens angefertigten deutschen Textadaptionen sowie extra für die Gala entstandenen Arrangements.

Natürlich waren auch Musical-Evergreens zu hören – etwa der „Sweet transvestite“ aus der „Rocky Horror Show“ oder die Titelsongs aus „Sister Act“ oder „Die Schöne und das Biest“. Dort wie auch bei „Supercalifragilistischexpilaligetisch“ aus „Mary Poppins“, dem Whitesnake-Klassiker „Here I go again“ aus „Rock of ages“ oder bei „Mrs. De Winter“ aus „Rebecca“ – eines wurde deutlich: Die Auswahl der Soloparts passte und die Sängerinnen und Sänger gaben alles. „Wir haben in vielen Castings all die Stimmen, die sich dazu gemeldet hatten, angehört und dann die entsprechende Einteilung vorgenommen“, berichtete Lisa Thomas.

Insgesamt 22 Titel erlebten die begeisterten Besucher, wobei bei der erhofften und bereits vorangekündigten Zugabe „Applausmusik“ aus „All shook up“ zum ersten und einzigen Mal an diesem Abend der komplette Chor auf der Bühne zu erleben war und mit seinem gewaltigen Klangkörper für einen würdigen Schlusspunkt des knapp zweistündigen Programms sorgte.

Zum Erfolg der Abende gehörten auch die Choreografien von Svenja Kugler und die Moderation durch Pauline Ebertz, die in stetig wechselnden Outfits verblüffte. Fazit vieler Besucher: „Das war Musical-Feeling vom Feinsten! Wer so etwas erleben will, muss sich sonst schon sehr weit in eine größere Stadt als Herborn bemühen. „KuSch goes Musical 2.0″ hat in den Besuchern etwas ausgelöst, das nach Fortsetzung schreit.

Es wird aber noch ein Weilchen dauern, bis dafür alle Parameter stimmen. Ob es endlich ein erstes eigenes Musical wird oder doch noch bzw. eine Gala auf die Bühne kommt, ist noch nicht entschieden. Da der Leiter der Truppe Nicolai Benner erst einmal in sein Referendariat geht, sei eine sorgfältige Planung um so wichtiger. In jedem Fall nimmt die Company gerne noch Menschen mit Freude am Singen auf, gerne vor allem auch Männer. Info: company@kusch-herborn.de.

 

 

 

Gert Fabritius

Jörg Michael Simmer