Gabor Vosteen

Mit leichter Hand, sanften Tönen und verschmitztem Witz zieht er die Menschen auf seine
Seite. Musikclown, Magier, Akrobat, Pantomime – der „Flötenmann“ ist ein Gesamtkunstwerk. Bei seiner wundersamen Reise durch die Musik‐Genres dieser Welt zeigt er, was man mit dem lange verkannten Instrument Blockflöte anstellen kann, um daraus eine unglaublich gute Show zu basteln. Manchmal brachial, manchmal poetisch leise, aber immer nah am Publikum und stets unterhaltsam. Ein Jurypreis des 12. Herborner Schlumpeweck geht an Gabor Vosteen.

Sulaiman Masomi

Sein Metier ist die Sprache, mit ihr spielt er, um sie lässt er auch viele seiner Geschichten
kreisen. Diese wirken zwar auf den ersten Blick „nur“ unterhaltsam, haben es aber in sich – und zwar gerne als eine Mischung aus absoluter Skurrilität und tiefgründiger Gesellschaftskritik. Er testet gern die Selbstgewissheiten eines sich tolerant wähnenden Publikums, indem er satirisch mit Vorurteilen, Klischees und daraus erwachsenden Ängsten oder auch Absurditäten spielt, die sich mit Migration, dem Fremdsein oder auch dem Islamismus in Verbindung bringen lassen. Und er ist inzwischen weit mehr als „nur“ ein Poetry‐Slammer, nämlich „ein wunderschöner Poet im Körper eines durchtrainierten Kanaken“, wie er es selbst in seinem Programm formuliert. Für den scharfsinnigen Beobachter und feinsinnigen Sprachjongleur Sulaiman Masomi gibt es zurecht einen Jurypreis des 12. Herborner Schlumpeweck.

Tom van Orten

Mal polternd ironisch, mal süffisant. Mal politisch‐poetisch, mal tragikomisch. Aber all das
immer intensiv. Denn auf der Bühne ist er kraftvoll und authentisch. Eben ein Typ, und
davon kann die deutsche Kleinkunstlandschaft nie genug haben. Er liebt das Leben, kann aber mit politischer Korrektheit nur bedingt etwas anfangen. Warum auch, wenn man sich so herrlich schrill‐schräge Gedanken macht, wie er das kann. Manchmal zwischen allen Stühlen sitzend, aber unnachahmlich und sehr besonders. Und das war der Jury einen Preis des 12. Herborner Schlumpeweck wert. Herzlichen Glückwunsch an Tom van Orten!

Felice & Cortes Young

Träume muss man leben, und diese beiden Menschen haben sich gleich eine ganz eigene
Traumwelt erschaffen. Mit selbstgeschriebenen Songs, Jonglage und szenischen Elementen haben sie verschiedene Kunstformen zu etwas Neuem verbunden. Man kann diese Melange „Showkonzert“ nennen, man kann aber auch ein Theaterstück mit Sinnlichkeit und „special effects“ oder einfach einen Zirkus der Neuzeit darin erkennen. In ihrem „Little Giftshop“, in dem es tausend Dinge zu entdecken gibt und wundersame Geheimnisse versteckt sind, wirkt nichts angestaubt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus und möchte dieses kleine Parallel‐Universum, in dem selbst Papierflieger nicht nur fliegen, sondern auf einer Wolke der Fantasie schweben, am liebsten gar nicht mehr verlassen. Das sah offenbar auch das Publikum so und hat Felice & Cortes Young zurecht den Publikumspreis des 12. Herborner Schlumpeweck zuerkannt.