Endlich wieder live spielen

Endlich wieder live spielen
Es war Balsam für die Seelen der Gäste in Zeiten der Corona-Pandemie: das  Unplugged-Konzert hinter der Herborner Kulturscheune erlebte den bislang stimmungsvollsten Abend im Rahmen der KulturzAUber-Reihe. Dort waren „Lisa, Nico & Band“  zu erleben.
Nicolai (Nico) Benner (30) aus Herborn und Lisa Thomas (27), gebürtige Ebertz, aus Fleisbach sind eines der erfolgreichsten Konzert-Duos in der heimischen Kulturszene. Der Künstler, der Musik und Mathematik auf Lehramt studierte, hat sich schon lange bundesweit einen Namen gemacht war vor der Pandemie als Musikalischer Leiter der Musicals „Frankenstein Junior“, „In The Heights“, „Big Fish“ und „Natürlich Blond“ dabei. Der Orchesterleiter, Chorleiter, Pianist, Korrepetitor, Organist und natürlich Sänger und Entertainer leitet außerdem seit 2018 die neu gegründete Musical-Gruppe der „KuSch Company“ und der „Musical Inc.“ Mainz.
„Ausnahmestimme“ Lisa Thomas macht nach eigenen Angaben seit ihrer frühesten Jugend Musik und wurde in Gesang und Klaviermusik unterrichtet. Sie verbindet die Leidenschaft zu Musik und Gesang mit ihrem Bühnenpartner Nicolai seit vielen Jahren.
Einen tiefen Einblick in ihr reichhaltiges Repertoire aus Rock, Pop, Musical und natürlich auch Klassiker, gab es bei dieser ganz speziellen Konzert-Auflage zu erleben. Mit dem Drummer Nico Weyland, E-Gitarrist Malte Napp sowie Bassist Dominik Bierbüsse hatte sich das Duo drei handverlesene Instrumentalisten an Land gezogen.
Die zwei Jahre Zwangspause bei öffentlichen Auftritten taten offensichtlich der Professionalität von Lisa und Nico keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die zahlreichen Videokonferenz-Übungsstunden zahlten sich aus, aber dennoch waren beide „sehr froh ihr Publikum wieder leibhaftig zu erleben.“
Das dankte mit gewaltigem Applaus, besonders die „Müschenbacher Groupies“ von Schlagzeugers Nico Weyland machten so richtig Stimmung. Auch Petrus schien sich über die Veranstaltung zu freuen und hielt die Himmelsschleusen bis kurz nach dem Konzert dicht. Die Musiker spielten zwar auf der Bühne am Hintereingang der KuSch, die Zuhörer hätte der Starkregen allerdings voll getroffen.
Dass die E-Gitarre des Wiesbadeners Malte Napp schon kurz nach Beginn ihren Geist aufgab, brachte keinen aus dem Konzept. Ein wenig Programmumbau, ein paar lockere Sprüche und das Konzert ging weiter. Es dauerte auch nicht lange und dann trudelten gleich fünf intakte E-Gitarren ein und wurden im Verlauf des Konzerts der Reihe nach gerockt. Der Abend war seit gefühlt unendlich langer Zeit wieder ein tolles, fast dreistündiges Konzert, bei dem die Besucher voll auf ihre Kosten kamen und es mit ausgelassener Stimmung dankten. Kaum einer blieb auf seinem Platz sitzen, es wurde gesungen und getanzt.
Zu meist zeitgenössischen Pop-Songs zwischen Prince und Dirty Dancing, bei denen als Krönung auch Nicos Hommage an Udo Jürgens (stilecht im Bademantel) nicht fehlen durfte.
(Text: Siegfired Gerdau)

 

 

Gert Fabritius