Humor, Akrobatik und viele kulinarische Köstlichkeiten

Festlich eingedeckt und illuminiert war sie, die Kulturscheune Herborn. Martina Volk und ihr Team von Dekoline hatten dort alles vorbereitet für eine in diesem Jahr besondere Mischung unter dem Motto „Kultur & Kulinarisches“.

Der preisgekrönte Magier Julian Button führte als Moderator mit viel Humor und enormer Fingerfertigkeit durch das Showprogramm des Abends, das ganz nach dem Geschmack des Publikums war.

Bereitwillig ließ es sich von dem trickreichen Entertainer in seine zauberhaften Spielereien einbinden. Button verriet, dass seine Bühnenkunst überwiegend harte Arbeit sei, und nur zu zehn Prozent aus wahrer Magie besteht – aber diesen Anteil bediente er perfekt.

Ob er aus einem platzenden Luftballon eine Flasche Cremant hervorzauberte, die Zuschauer mit scheinbar simplen Kartentricks verblüffte, Papier und Seile zerschnitt und wundersam wieder zusammenfügte – frenetischer Beifall war dem sympathischen Entertainer stets gewiss.

Bei seiner Close-up-Magie fragte sich alsbald niemand mehr, welches Geheimnis hinter seiner Zauberkunst stecken mochte, die nicht allein von Schnelligkeit und geschickten Ablenkungsmanövern bestimmt waren. Man staunte und genoss seinen Auftritt.

Zweifellos einen Höhepunkt seiner abwechslungsreichen Performance bildete sein technisch brillantes Schattenspiel, bei dem er mit aus dem Publikum ausgewähltem Helfer eine ganze Menagerie – inklusive E.T. – auf einer beleuchteten Leinwand entstehen ließ.

Schräg und witzig war die Show der Farellos aus Berlin. Das so ungleich daherkommende Duo, bestehend aus der ulkigen Frau Schmidt, die als Putzfrau die Bühne betrat, um dann mit furioser Akrobatik für Stimmung zu sorgen, wurde von dem zunächst schüchtern wirkenden Toni Farello konterkariert.

Doch einmal in Fahrt, war das bereits auf vielen internationalen Zirkusfestivals gastierende Duo nicht mehr zu bremsen. Energiegeladen bildeten sie waghalsige Pyramiden oder erklommen Treppenstufen mit dem Einrad, sprangen waghalsig auf dem Trampolin herum und radelten seilhüpfend zweistöckig über die Bühne. Und das Publikum hielt den Atem an, um sich schon im nächsten Moment wieder kringelig zu lachen.

Abgerundet wurde der genussreiche Abend durch Niklas Bothe, der als Absolvent der Staatlichen Artistenschule Berlin in der KuSch kein Unbekannter mehr ist. Fast magisch und fließend bewegte er sich in mehreren Hula-Hoop-Reifen. Kraftvoll und waghalsig stürtzte er sich anschließend am Vertikalseil in die Tiefe und versetzte das Publikum mit seiner perfekten, schwerelos anmutenden Körperbeherrschung in großes Erstaunen.

Und die Speisefolge? Sie wurde von Adem Yildiz und seinem Steakhouse-Team kredenzt und begann mit „Melanzane Parmigiano“. Das Hauptgericht war gegrilltes Kalbsrückensteak und das Dessert ein Orangen-Rosmarin-Panna-Cotta.

Gert Fabritius

Helmut Blecher