Benjamin Tomkins

Bauchreden? Langweilig! Puppenspiel? Ein alter Hut! Comedy? Kann jeder! Wer so denkt, der sollte ihn live sehen. Der sollte erleben, wie man traditionelle Elemente der Bühnenkunst neu verknüpfen und zu einer zeitgemäßen Melange verbinden kann. Gewürzt mit einer Prise Selbstironie, vor allem aber einer hohen humoristischen Grundsicherheit und verblüffender Technik und nimmt Benjamin Tomkins die Besucher mit in seine eigene, pardon, bauchgesteuerte Welt, in der es vor Figuren nur so wimmelt. Dabei ist er immer ganz dicht am Publikum, das ihm seinen offensichtlichen Spaß auf der Bühne anmerkt.  Ein Jurypreis des Herborner Schlumpewecks 2013 für Benjamin Tomkins!

Nagelritz

Wer bei einem „singenden Seemann“ nur an Hans Albers denkt, der wird enttäuscht sein. Wer eine in sich stimmige Bühnenfigur erwartet, für die Weisheiten der Welt gerne auch mal zur Ahoj-Brause werden, der ist bei Dirk Langer, alias Nagelritz goldrichtig. Man vermutet stetigen Seegang, wenn der beste Freund von Hinnerk und Raoul in schwankendem Gang die Bühne betritt und dabei über das Große und Ganze, aber auch das Kleine und manchmal sehr Spezielle philosophiert. Melodiös, unterhaltsam und den Zuschauer schnell in den Bann ziehend. So sieht sie aus, die neue Kultur der Matrosen!  Ein Jurypreis des Herborner Schlumpewecks 2013 für Nagelritz!

Sebastian Nitsch

Die Kultur der Langsamkeit hat er für sich entdeckt, nein, genauer gesagt saugt er sie auf – die Momente und Stimmungen des zwischenmenschlichen Miteinanders. Die „Augenblick, verweile doch“-Mentalität hat er verinnerlicht und kultiviert sie bei seinem Blick auf die Widersprüchlichkeiten des Alltags und das Leben als Gesamtkunstwerk. Sebastian Nitsch hat dem Kabarett Poesie zurückgegeben, was ihn aber nicht daran hindert, auch die Sprunghaftigkeit seiner Gedanken auf die Bühne zu bringen. Und so entsteht ganz nebenbei eine subtile, neue Kunstform. Ein Jurypreis des Herborner Schlumpewecks 2013 für Sebastian Nitsch!

Lars Redlich

Ist das alles echt? Nein, speziell in dieser Nummer natürlich nicht. Aber sonst durchaus. Und wie! In atemberaubendem Tempo nimmt er uns mit durch seine Welt, in der Obst- und Gemüsesorten einen ebenso festen Platz haben wie schokobraune, sächsische Solariums-Nutzerinnen, die untote Whitney Houston oder Betrachtungen über das vermeintlich beste Stück des Mannes. Stets augenzwinkernd, auf hohem musikalischen Niveau und mit einer Energie, die auf der Bühne außergewöhnlich ist. Wir freuen uns, einen relativen Neuling in der Szene erlebt zu haben. Und Sie offensichtlich auch, denn der Publikumspreis des Herborner Schlumpewecks 2013 geht an Lars Redlich!